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Biosphärenregion Spessart

  • Autorenbild: Heiko
    Heiko
  • 24. Juli
  • 3 Min. Lesezeit

🌳 Biosphärenregion Spessart: Warum wir im Wald auf der Stelle treten


Ich liebe den Spessart.

Diese Landschaft – mit ihren alten Buchenwäldern, den verwunschenen Pfaden und stillen Tälern – ist für mich weit mehr als nur Natur. Sie ist Heimat. Rückzugsort. Inspiration. Und ganz ehrlich: auch meine persönliche Gesundheitsvorsorge.

Wer hier unterwegs ist, spürt es sofort: Der Spessart ist ein besonderer Ort. Und genau deshalb begeistert mich die Idee einer Biosphärenregion Spessart. Ein Raum, in dem Naturschutz, nachhaltige Nutzung und regionale Identität zusammenfinden. Mensch & Natur miteinander!

Gerade als Wanderer sehe ich enormes Potenzial: Mit dem UNESCO-Label könnten wir gezielt Fördermittel erhalten, um das Wanderwegenetz zu stärken, regionale Betriebe zu fördern und die Natur noch besser zu schützen.

Doch genau diese Chance – die unsere Region in eine nachhaltige Zukunft führen könnte – wird aktuell mutwillig ausgebremst.Und zwar von der Politik.


Bayern trickst bei den Zahlen – und schiebt die Verantwortung ab

Eine UNESCO-Biosphärenregion braucht mindestens 3 % Kernzone – also Waldflächen, in denen die Natur einfach Natur sein darf. Im Spessart wären das etwa 5.100 Hektar. Und jetzt kommt’s: Der Freistaat Bayern besitzt über 42.000 Hektar Staatswald im geplanten Gebiet – also mehr als genug Fläche. Es gibt sogar einen offiziellen Beschluss, dass 10 % des Staatswaldes dauerhaft aus der Nutzung genommen werden sollen – ein klares Bekenntnis zu mehr Naturschutz.

Aber was passiert?

  • Der Staat stellt gerade mal 4,7 % davon zur Verfügung, ca. 2000 Hektar. Diese Flächen sind heute schon aus der Nutzung genommen.

  • Den Rest sollen die Kommunen bereitstellen – obwohl die kaum über geeignete Flächen verfügen.


Für mich ist das ein klarer Bruch mit dem eigenen Anspruch.

Statt ökologisch wertvolle Buchenwälder im Spessart unter Schutz zu stellen, werden plötzlich Latschenkiefernflächen in den Alpen als Naturwald angerechnet – Flächen, die ohnehin nie genutzt wurden und werden. Das ist kein ehrlicher Naturschutz, das ist ein Rechentrick. Und zwar auf Kosten unserer Region!


💬 Staatsregierung & Landräte: Rückwärtsgang statt Rückenwind

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, gleichzeitig Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Staatsforsten, hat sich von Anfang an gegen das Projekt gestellt. Seine Argumente? Vage, populistisch – und leider wenig faktenbasiert. Da ist die Rede von „grüner Bevormundung“ oder angeblichen Nutzungsverboten für die Bevölkerung.Aber genau darum geht es bei einer Biosphärenregion nicht.Es geht um nachhaltige, gemeinschaftlich getragene Entwicklung – Mensch und Natur im Einklang, nicht im Widerspruch.

Noch enttäuschender finde ich, was auf Landkreisebene passiert:Die Landräte der betroffenen Kreise, die das Projekt zunächst aktiv unterstützt haben, treten plötzlich auf die Bremse. Sie fordern eine „Prozesspause“, weil – so das offizielle Argument – die notwendige 3 %-Kernzone aktuell nicht erreicht wird.

Aber warum wird diese Fläche nicht erreicht?Weil der Freistaat selbst seine Verpflichtung nicht erfüllt. Und statt Druck nach oben zu machen, steigen die Landräte lieber aus?

Ich frage mich: Liegt das vielleicht an den anstehenden Kommunalwahlen? Oder ist der politische Gegenwind aus München inzwischen einfach zu unbequem?


🚫 Stillstand statt Zukunft

Ich bin viel draußen unterwegs, spreche mit Menschen, bin bei Veranstaltungen dabei. Und ich erlebe: Viele Menschen in der Region wollen die Biosphärenregion Spessart. Sie sehen darin eine echte Chance – für den Naturschutz, für unsere Wälder, für den sanften Tourismus, für regionale Produkte, für die Zukunft unserer Kinder.

Natürlich gibt es auch Gegner. Die sind laut – ja. Aber laut sein heißt noch lange nicht, in der Mehrheit zu sein.


Mein Fazit

Ich finde: Wer Verantwortung für Natur und Heimat übernehmen will, muss jetzt handeln. Nicht irgendwann. Nicht später. Nicht, wenn’s politisch bequem ist.

Jetzt.

Der Spessart hätte es verdient.




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