Kurzübersicht der Tour
Ausgangsort und Ziel:
Typ:
Rundwanderung
Gehzeit:
ca. 6 Stunden
Höhendifferenz:
↑ 600m ↓ 600m
Weglänge (gesamt):
ca. 23 km
Anfahrt:
PKW: Parkplatz am Ende des Hüttenwiesenwegs (Anfahrt)
Schwierigkeit:
schwer
Kurzinfo:
Der Rundwanderweg "7-Grotten-Weg" im Hochspessart verbindet sieben Mariengrotten. Der ca. 23 km lange Weg mit der Markierung „Weißes M in blauer Raute auf weißem Untergrund“ wurde von Johann Bialdiga aus Heigenbrücken toll angelegt!
Die Route führt ab Heigenbrücken durch den Wald als Rundkurs zu den Orten Heinrichsthal, Habichsthal und schließlich zurück nach Heigenbrücken. Unterwegs kommen die Wanderer zu insgesamt sieben Mariengrotten. Der Parkplatz am Hüttenwiesenweg in Heigenbrücken ist Ausgangspunkt dieser Wanderung.
Bei herrlichem Sonnenschein starte ich die Tour am Parkplatz am Ende des Hüttenwiesenwegs in Heigenbrücken. Erinnerungen kommen hoch. Am Parkplatz bin ich zu meiner Schulzeit mit dem Bus angekommen. Von hier ging es dann hoch zur Schule. Wie oft ich diese ersten paar Meter schon gelaufen bin? Keine Ahnung...
Kurz darauf komme ich zur Kirche, an der ich rechts vorbeilaufe. Über die Wendelinusstraße wandere ich aus dem Dorf hinaus und erreiche den Waldrand. Bald schon führt mich ein schöner Pfad in den Wald hinein. Im weiteren Verlauf treffe ich auf den idyllischen Steinbornsee. Ca. 5 Minuten später suche ich auf einmal den Pfad, den mir meine Navi-App anzeigt. Es geht nach links, aber da liegen nur Fichtenäste, die von den Holzfällern arglos dorthin geschmissen wurden und den Pfad nahezu "unsichtbar" machen. Ich kraxele über die Äste und sehe am Wegweiser, dass ich richtig bin. Nun geht es steil den Berg hoch, bis ich oben zum Wegweiser "Hexenbaum" gelange. Dieser zeigt mir, dass ich nach rechts laufen muss. Es geht bergab und alsbald stehe ich vor der ersten Grotte "Patrona Bavariae"
Nach der Besichtigung der Grotte setze ich die Tour fort, überquere die Kreisstraße und folge dem Wegweiser hinunter ins wunderschöne Lohrbachtal. Erstmal komme ich an einer Gedenkstätte zur Wahl von Papst Benedikt XVI vorbei, bevor ich das Tal erreiche. Hier unten ist die Welt noch in Ordnung, nur Vogelgezwitscher und das Rauschen des Baches 😊. Auf der gegenüberliegenden Seite des Tales geht es sanft bergan und ich komme zu einer Krippe, ja richtig gelesen, eine Krippe hier im Lohrbachtal 🙂! Hinter der Krippe erklimme ich ein paar Treppenstufen, laufe nun auf einem herrlichen Waldpfad entlang, der mich zu einem Schotterweg bringt, den ich aber nur kurz nutze, um weiter auf einem Pfad zu wandern. Oberhalb von Heinrichsthal komme ich aus dem Wald heraus, spaziere über Feldwege hinauf und komme zu Grotte Nr. 2, die eher einem größeren Bildstock gleicht.
Von der Grotte laufe ich die Straße, den Jakobsthaler Weg, hinunter ins Dorf. Dort überquere ich die Hauptstraße und die schön hergerichtete Dorfmitte und laufe nach rechts bis zum Friedhof. Vor diesem nehme ich den Habichsthaler Weg, der mich zum Dorfausgang bringt. Links den Berg hoch marschiere ich und überquere dort wieder eine Kreisstraße. Kurz darauf stehe ich vor der Grotte Nr. 3 einer Holzgrotte in einem kleinen Wäldchen.
Als ich weiterlaufe, komme ich auf eine schöne, saftige Wiese, über die ich den Ausblick kurz genieße. Gleich darauf geht es wieder in den Wald. Der 7-Grotten-Weg biegt nach links auf einen Pfad, dem ich die nächsten 1,3 km folge. Ich komme am Ende des Pfads auf einen Schotterweg und biege nach rechts ab. Auf der rechten Seite sehe ich plötzlich etwas Krabbeln. Beim näheren Hinsehen entpuppt es sich als eine große Feldkuckkuckshummel. Kuckuckshummeln sind Sozialparasiten, die ihre Nachkommen in fremden Nestern, also von einem fremden Volk, aufziehen lassen.
Nachdem ich ein paar Fotos von der Hummel gemacht habe, laufe ich weiter und komme zur Grotte Nr. 4. Es ist die Grotte im Birklergrund, für mich die malerischste Grotte der 7 Grotten.
Hinter der Grotte verläuft der 7-Grotten-Weg weiter. Ein schöner Nadelwald erwartet mich. Es steigt sanft an. Nach ca. 2 km komme ich auf den höchsten Punkt des Rundwegs, auf dem sich ein schöner Rastplatz (Tisch mit Bänken) befindet. Ab hier geht es abwärts, Richtung Habichsthal. Ein wunderbarer Pfad, auf dem ich immer wieder stehen bleibe, um die Natur zu genießen. Begeistert bin ich, als ich an 3 tollen, großen, dicken Buchen 🌳🌳🌳 🤩 vorbeiwandere. Ein seltener Anblick, da die meisten Buchen im Spessart schon in jungen Baumjahren der Motorsäge zum Opfer fallen. Der Waldweg führt weiter hinunter ins Tal. Oberhalb vom Dorf kommt die Habichsthaler Grotte in Sicht. Dies ist Grotte Nr. 5! Ein atemberaubender Blick eröffnet sich mir hinunter ins Tal.
Tipp: Wer einen tollen Platz zum Rasten auf der Runde sucht, ist hier richtig!
Jetzt folgt der Abstieg nach Habichsthal. Im Dorf besteht die Möglichkeit, im Gasthaus "Zur frischen Quelle" einzukehren. Ich entscheide mich heute dagegen, obwohl es dort sehr gut ist. Die Ortsmitte wird geprägt von der Kirche und der Dorflinde. Ihr Alter wird auf ca. 300 Jahren geschätzt und sie besitzt einen Umfang in Brusthöhe von 7,10 m! Ein wirklich imponierender Baum.
Auf der gegenüberliegenden Talseite laufe ich oberhalb des Friedhofs bergauf. Kurz nach dem Waldrand orientiere ich mich nach links, auf einen naturbelassenen Waldweg. Leider ist ein
großer Teil des Weges von schweren Maschinen der Forstwirtschaft zerfahren. Diesen Abschnitt bin ich schon öfter gelaufen und ich weiß, wie toll dieser Weg war. Nicht schön, denn, eigentlich dürfen Waldwege gar nicht befahren werden, wenn es der Untergrund nicht zulässt. Der Waldweg endet und ich komme auf einen Wirtschaftsweg. Ich folge weiter dem Wegweiser und gelange an einer Abzweigung wieder auf einen Pfad. Es geht an einem alten Steinkreuz vorbei bis zum Bildstock "Habichsthaler Heilige". Der am alten Kirchweg zwischen Habichsthal und Wiesthal liegt. Als Filiale der Pfarrei Wiesthal konnten die Habichsthaler bis 1868 die Sakramente nur in der dortigen Dorfkirche empfangen. Auch begraben wurden die Habichsthaler nur in Wiesthal. Dieser Weg ist ein alter Zeitzeuge von damals.
Oberhalb von Wiesthal macht der Weg eine 180°-Kehre und verläuft auf wunderbaren Pfaden bis zur Großen Grotte von Heigenbrücken. Der Grotte Nr. 6!
An der großen Grotte zeugen zahlreiche Dankesschilder vom Glauben der Menschen an die heilende Wirkung des Wassers.
Durch den Bächlesgrund setze ich die Runde fort. Die nun fast beendet ist. Nur noch die 7te Grotte fehlt. Ein Schotterweg bringt mich in die Nähe von der Freizeitanlage Bächlesgrund, die mit Wasserspielen, Wildpark und Kletterwald aufwartet. Oberhalb beobachte ich die Menschen, die in schwindelerregender Höhe, hängend an einem Stahlseil, über das Teil gleiten. "Nix für mich", denke ich mir 😅! An den Wildpark habe ich tolle Erinnerungen an meine Kindheit. Oft waren wir mit der Schule hier, haben gespielt, Tiere gefüttert und Frösche gefangen (daran kann ich mich noch erinnern, als wäre es gestern gewesen. Komisch 🤔). Eine tolle Zeit hatten wir damals. Jetzt aber weiter, nochmal den Berg hoch. Kurz darauf stehe ich vor der kleinen Grotte. Der 7ten und letzten Grotte auf der Runde. Von dort geht es hinunter nach Heigenbrücken. Ich komme an "meiner" alten Schule vorbei, wie damals geht es den steilen Schulberg hinunter. Im Haus direkt unter der Schule wohnte ein Schulkamerad, als ich hoch schaue steht sein Papa da und winkt mir 👋. Ich Grüße zurück, er wird mich wohl nicht mehr kennen. Ach waren das Zeiten, keine Termin, kein Handy, kein Social Media! Nur der Schulberg 😰🤣.
Unten angekommen geht es nach links in die Kurzenreinstraße, in der mein Kiga lag und sich auch heute noch befindet. Klar, inzwischen durch einen Neubau ersetzt. Über eine Treppe steige ich hinab zum Parkplatz und stehe kurz darauf vor meinem Auto.
Schön war's!
Fazit:
Der 7-Grotten-Weg ist für mich einer der schönsten Rundwanderwege im Spessart. Sehr viel läuft die Runde auf naturbelassenen Wanderwegen und Pfaden.
Ich möchte die Arbeit von Johann Bialdiga hier herausheben. Einen tollen Weg hat er angelegt!
Leider ist der Weg an einigen Stellen durch die Forstwirtschaft z. Z. ziemlich ramponiert. Das hat dieser Weg einfach nicht verdient. Dabei hat das Bundesverfassungsgericht schon 1990 festgestellt, dass im öffentlichen Wald die Holzerzeugung nachrangig ist. Leider passiert häufig genau das Gegenteil im Spessart.
Für mich persönlich war es stellenweise eine kleine Reise in meine Vergangenheit.
Info:
Die Runde kann auch in den Ortschaften Heinrichsthal und Habichsthal begonnen werden.
Einkehrmöglichkeiten:
Unterwegs:
Restaurant Spessarthalle in Heinrichsthal
Gasthaus zur frischen Quelle in Habichsthal
Gasthaus zur frischen Quelle in Heigenbrücken (ja heißt genauso 😁)
Wirtshaus Heygerbruck in Heigenbrücken
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Die Inhalte und meine persönliche Meinung, die ich in diesem Beitrag wiedergebe, wurden nicht beeinflusst.
Vielen Dank für die schöne Beschreibung. Bin über Instagram aufmerksam geworden und werde bestimmt "nachWandern".