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Auf dem Degen-Weg in 2 Etappen

Kurzübersicht der Tour

Ausgangsort:

Kahl am Main

Zwischenziel:

Königshofen/Hauhof

Ziel:

Dr.-Kihn-Platz bei Wiesen

Typ:

Mehrtagestour

Etappe 1:

Länge: ca. 24km

Gehzeit: ca. 6 Stunden, mit Pausen ca. 8 Stunden

Etappe 2:

Länge: ca. 29km

ca. 8 Stunden, mit Pausen ca. 10 Stunden

Höhendifferenz (gesamt):

↑ 1290m ↓ 920m

Weglänge (gesamt):

ca. 53 km

Ausgangspunkt:

Kahlmündung in Kahl am Main (Standort)

Schwierigkeit:

schwer


Der Degen-Weg im Spessart

Der Degen-Weg ist ein 53km langer Wanderweg der von der Kahlmündung in Kahl am Main, bis zum Dr.-Kihn-Platz bei Wiesen verläuft.


Degen-Weg im Spessart
Degen-Weg im Spessart


Degen-Weg Etappe 1: Von Kahl am Main zum Hauhof/Königshofen

Es ist früh um 8 Uhr, die Sonne scheint und es ist strahlend blauer Himmel. Ich lasse mich zum Ausgangspunkt fahren. Beim Aussteigen bemerke ich, dass mir ein heißes (es hat schon über 20° Grad) Wanderwochenende bevorsteht. Die Kahlmündung liegt vor mir, ich starte die Wanderung und folge dem Wegweiser (großes D auf weißem Grund) für die nächsten zwei Tage. Zu Beginn verläuft der Degen-Weg entlang der Kahl, hier ist es noch angenehm kühl.


Nachdem ich Kahl am Main hinter mir gelassen habe, laufe ich weiter durch die Kahlwiesen, auf denen ich mindestens 10 Storchenpaare sehe. Am Meerhofsee verlässt der Weg die Kahl und ich gehe über eine Teerstraße weiter zum Naturschutzgebiet "Alzenauer Sande", diese sind durch Flugsandmassen, die gegen Ende der Eiszeit den Mainufern entwehten, entstanden. Ein sehenswertes, außergewöhnliches Highlight auf dem Degen-Weg, da es bayernweit keine größeren Magersandwiesen mehr gibt. Im August 2019 fegte das Sturmtief "Bernd" durch die Alzenauer Sande und hinterließ schwere Schäden, die man heute noch sieht. Man erkennt aber auch, dass die Natur sich schnell wieder erholt und bereits viele junge Bäume wachsen.


Als Nächstes durchquere ich den Weinort Wasserlos, hier gibt es die ersten Einkehrmöglichkeiten. Gleich hinter Wasserlos beginnt der erste lange Aufstieg, der aber, zum Glück, ab den Wasserloser Weinbergen, größtenteils im Wald verläuft. Es ist, trotz der Anstrengung, ein schöner Abschnitt, da der Weg meist auf einem Pfad läuft.


Oben angekommen trete ich aus dem Wald heraus und wandere oberhalb der Ortschaften Angelsberg, Molkenberg und Gunzenbach am Waldrand entlang. Wer eine Mittagsrast einlegen möchte, dem bietet sich hier der Abstieg nach Gunzenbach an, um im Gasthof Weißes Roß einzukehren. Da der Weg mitunter auf den Höhen im Kahlgrund verläuft, hat man tolle Ausblicke auf die umliegenden Land- und Ortschaften (bleibt mal stehen und genießt das bewusst, das in die Ferne schauen, ist sehr gut zur Erholung der Augen).


Auf der Höhe über der Ortschaft Rappach laufe ich kurz auf einer wenig !befahrenen Straße!, bevor es links hinunter zum Dorf geht. Über Felder, Wiesen und einem Dammwildgehege vorbei, gehe ich hinab nach Mömbris, im Volksmund "Memersch" genannt, der Markt Mömbris hat mit allen Gemeindeteilen ca. 11500 Einwohner. Auf dem Marktplatz gönne ich mir einen Eiscafe, im Eiscafe Piazza bevor ich nach dem Ortsteil "Mensengesäß" den nächsten längeren Aufstieg in Angriff nehme.


Vorbei an der Leisberghütte geht es hoch zum Hofgut Hauenstein, das denkmalgeschützte Hofgut wurde im 19. Jahrhundert aus den Steinen der Burgruine Hauenstein erbaut und ist heute ein landwirtschaftlicher Betrieb und eine Pferdepension mit angeschlossener Gaststätte, dem Reiterstübchen. Nach einem kurzen Abstecher ins Reiterstübchen (lecker dunkles Bier), begebe ich mich auf meinen letzten Abschnitt bis zu meinem Übernachtungsziel, der Pension Hauhof.


Der Weg läuft dabei teilweise auf dem Panoramaweg Krombach, fast ausschließlich im Offen Land, was mir, bei den hohen Temperaturen, nochmals einiges abfordert. Schließlich erreiche ich den Hauhof und werde von der Besitzerin herzlich empfangen, auf der Terrasse kann ich mich bei einer Flasche Wasser von der Wanderung erholen. Am Abend geht's dann in den angrenzenden Landgasthof Hauhof, um mich für den nächsten Tag auf dem Degen-Weg zu stärken.



Tag 1 auf Komoot


 

Degen-Weg Etappe 2: Vom Hauhof/Königshofen zum Dr.-Kihn-Platz

Um 7 Uhr klingelt das Handy, heute liegt der anstrengendere der beiden Tage auf dem Degen-Weg vor mir, deshalb mache ich mich bereits kurz vor 8 auf den Weg. Zunächst geht es die Straße entlang Richtung Schimborn, nach kurzer Zeit führt der Degen-Weg über die Bahngleise der "Kahlgrundbahn", die "Bembel", wie sie hier liebevoll genannt wird, verkehrt zwischen Hanau und Schöllkrippen. Weiter geht es über die Staatsstraße, der Weg steigt stetig an, bis zur Schimborner Kapelle mit einem tollen Blick über Schimborn. Ich laufe, vorbei an der Feldkahler Kapelle, bis nach Rottenberg.


An der denkmalgeschützten Antonius-Kirche mache ich die erste Pause, es ist heute noch heißer. Links vom Eingang stehen zwei alte Glocken aus Weißbronze, die als Ersatz für die zu Kriegszwecken eingeschmolzenen Zinnbronze-Glocken dienten. In der Ortschaft komme ich am alten Rathaus, einem schönen Fachwerkhaus und am Kalkwerk Hufgard vorbei.


Am Kalkwerk bleibe ich eine Zeit lang stehen, um mir diese Technik näher anzuschauen. Der Kalkabbau hat in Rottenberg eine lange Tradition, das Kalkwerk Hufgard ist das Letzte von ehemals drei Kalkwerken am Ort.


Nach der Besichtigung der Technik tauche ich für kurze Zeit in den kühlen Wald ein, kurz vor dem Ort Eichenberg wandere ich über Felder bis zur dortigen Kapelle. An der Kapelle gehe ich vorbei und gelange auf einen schönen Pfad, der mich bis oberhalb von Sommerkahl führt. Es wird immer heißer, die Sonne brennt und es gibt bis nach Sommerkahl leider wenige Waldabschnitte.


In Sommerkahl läuft der Degen-Weg direkt an der Grube Wilhelmine, einem alten Kupferbergwerk vorbei, dort werden auch Führungen angeboten, ich denke bei mir, "bei dieser Hitze wäre eine Führung im kühlen Bergwerk bestimmt toll". Leider ist es aber geschlossen. Ein paar Meter weiter auf dem Weg befindet sich der Forellengrill und Angelsee von Fisch Röll, hier kann man während der Saison frisch zubereitet Speisen direkt aus dem See (man muss nicht selbst angeln ;-) ) genießen.


Auf dem nächsten Abschnitt freue ich mich, dass ich bald in der "Rodberghütte" einkehren darf, diese hatte ich mir vorab als Ziel für meine Mittagsrast ausgesucht.

Nach dem Mittagsmahl, mache ich mich frisch gestärkt auf, für die zweite Hälfte der heutigen Etappe. Es geht gleich steil bergauf zur Altenburg, sie war einst eine mittelalterliche Höhenburg im bayerischen Spessart und befand sich auf dem Gipfel des Reuschberges. Von der Burg ist heute nur noch ein Burgstall mit Ringwall erhalten.


Nachdem studieren der Hinweistafel geht es weiter, der Pfad führt teilweise extrem steil nach unten, es kommt zu einer kleinen Rutscheinlage, bis ich wieder sicher auf dem Wanderweg unten stehe. Der Degen-Weg läuft jetzt ein ganzes Stück im Wald (dieser Abschnitt ist für mich bisher der langweiligste, da er zu 100 % auf breiten Forstwegen verläuft), bis ich oberhalb von Kleinkahl wieder auf das freie Feld komme. Es ist 16 Uhr, Höchsttemperatur an diesem Tag, der Schweiß fließt. An Kleinkahl vorbei geht es Richtung Edelbach, den Ort durchlaufe ich und komme zur Fatima Grotte, die ich über einen kurzen Kreuzweg erreiche. Von dort wandere ich weiter, vorbei an den Überresten der Epstein-Glashütten, hier wurden im Mittelalter Trinkgläser hergestellt, zu den Kahlquellen, die oberhalb vom kleinen Weiler Bamberger Mühle entspringen. Leider ist dort gerade einiges los, sodass ich mich nicht lange aufhalten möchte und mich auf den letzten Abschnitt hoch zum Dr.-Kihn-Platz aufmache.


Die letzten 3 Kilometer haben es noch mal in sich, der Weg führt fast nur bergauf, zuerst auf einem schönen Pfad, aber umso näher ich dem Ziel komme, verläuft er wieder auf einem breiten Forstwirtschaftsweg. Es ist kurz vor 18 Uhr und nach 53 km, 1300 Höhenmetern in 2 Tagen erreiche ich den Dr.-Karl-Kihn-Platz.

Yes! :-)

Der Platz wurde zu Ehren von Karl Kihn an der Kreuzung des Eselweges und der Birkenhainer Straße angelegt. Karl Kihn ist Ehrenvorsitzender und Ehrenmitglied des Spessartbundes.


Zum Abholpunkt an der Spessarthochstraße muss ich aber auch noch, also nochmal 3 Kilometer. Naja, darauf kommts jetzt auch nicht mehr an...


Tag 2 auf Komoot


Ich hoffe meine Beschreibung des Degen-Weges hat euch gefallen, hinterlasst gerne einen Kommentar, ich freue mich.


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Die Inhalte und meine persönliche Meinung, die ich in diesem Beitrag wiedergebe, wurden nicht beeinflusst.

Einkehrmöglichkeiten/Übernachtung (Öffnungszeiten beachten!):








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