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Heidelberg, auf dem Heiligenberg

(Ich möchte euch auch bereits gemachte Touren vorstellen, die ich besonders schön finde!)

Kurzübersicht der Tour (Mai 2023)

Ausgangsort und Ziel:

Heidelberg am Neckar

Typ:

Rundwanderung

Gehzeit:

ca. 3,5 Stunden, mit Pausen für Essen

und Sehenswürdigkeiten ca. 6 Stunden

Höhendifferenz:

↑ 400m ↓ 400m

Weglänge (gesamt):

ca. 12,5 km

Ausgangspunkt:

Stadttor Heidelberg (Standort)

Schwierigkeit:

mittel


Wochenendausflug nach Heidelberg, einen Tag davon hab ich mir fest für eine Wanderung auf dem Heiligenberg reserviert.

Was ist der Heiligenberg? Der Heiligenberg ist ein 439m hoher Berg und nach dem auf der anderen Seite des Neckars stehenden Königstuhl (570m) der niedrigere der beiden Hausberge von Heidelberg. Der Heiligenberg war seit der Urgeschichte wiederholt ein menschlicher Siedlungsplatz, vor allem in der Eisenzeit als Ort einer keltischen Großsiedlung (Oppidum). In römischer Zeit weitgehend unbesiedelt und lediglich Standort eines Heiligtums entstand im Frühmittelalter auf dem Hauptgipfel ein Königshof. Diesem folgten später im Mittelalter zwei Klöster, das Michaelskloster und das auf dem Vorgipfel gelegene Stephanskloster. In der Neuzeit blieb der Heiligenberg weitgehend ungenutzt, abgesehen von der Zeit des Nationalsozialismus, als der NS-Staat die Thingstätte als ideologisch aufgeladenen Veranstaltungsplatz errichtete.



Los geht es am Stadttor, wir laufen über die alte Brücke, die den Neckar überquert. Viel los hier, aber auch verständlich, da super schön. Am Fuße des Heiligenberges geht es über den alten Schlangenweg über viele Treppenstufen, Pflastersteine und zwischen Bundsandsteinmauern hoch zum Philosophenweg. Auf dem Weg gibt es immer wieder fantastische Ausblicke auf den Neckar und die Altstadt von Heidelberg.


Der Philosophenweg führt uns oberhalb des Neckars im Wald in östliche Richtung, ab und zu hat man einen schönen Blick auf das Heidelberger Schloss. Nach ca. 2,5km verlassen wir den Weg, es geht stetig bergauf zu den Mausbachwiesen und ein Stück weiter erblicken wir die Mausbachquelle, die fröhlich vor sich hin plätschert. Nach einem kurzen Aufenthalt an der Quelle, laufen wir bis wir zum "Zollstock", dies ist ein Aussichtspunkt über Heidelberg, von dort haben wir einen großartigen Ausblick auf das Schloss.


Uns gefällt die Wanderung und motiviert geht es weiter, zur Klosterruine St. Michael, die auf dem Gipfel des Heiligenberges liegt. Als wir dort ankommen, beginnt es leicht zu regnen, zum Glück kann man sich in den alten Gemäuern unterstellen. Als es aufhört, besichtigen wir die Ruine ausgiebig. Das Michaelskloster wurde als Filialkloster des Kloster Lorsch auf einer alten Kultstätte gegründet. Ein Grundriss eines römischen Tempels mit Apsis ist mit Steinplatten im Boden des Kirchenschiffs markiert. Wir sind sehr fasziniert und laufen kreuz und quer durch die Ruine und entdecken immer wieder Neues.


Irgendwann müssen wir uns loslösen, um zur Thingstätte zu laufen. Diese nach dem Vorbild antiker griechischer Theater errichtete Freilichtbühne haben wir auf dem Hinweg zur Ruine des Klosters bereits kurz gesehen. Ich stehe oben am Rand dieses Ortes und denke mir "Wow", vorher habe ich noch nie von Thingstätten gehört oder gelesen und bin völlig beeindruckt, was hier im Wald geschaffen wurde. Thingstätten wurden zwischen 1933 und 1935 für die Thingspiele im Rahmen der Thingbewegung in der Zeit des Nationalsozialismus errichtet und später auch für politische Kundgebungen verwendet. Hier in Heidelberg, in den 56 Zuschauerreihen, die 25 Meter schräg ansteigen, fanden bei der Eröffnung angeblich 20.000 Menschen Platz. Eröffnet wurde sie 1935 von Propagandaminister Goebbels.

Da sich der Hunger bemerkbar macht, laufen wir nach der Besichtigung der Thingstätte los, um in der Waldschänke Heidelberg, die etwas bergab, von der Thingstätte liegt, im schönen Biergarten einzukehren. Nachdem wir uns dort gestärkt haben, folgen wir der Straße, die hoch zur Waldschänke führt, bergab. Nach kurzer Zeit erblicken wir den Heiligenbergturm und die Stephanskloster-Ruine, von der kleinen Klosterruine sind nur noch ein paar Grundmauern zu sehen, dafür ist der Turm aber begehbar und von oben genießen wir die Aussicht über Heidelberg. Gerade ein paar Meter weiter unterhalb des Turms kommen wir am Heidenloch vorbei. Das Heidenloch ist ein 55 Meter tiefer historischer Schacht, zu welchem Zweck dieser angelegt wurde, ist unbekannt und auch aus den bisherigen Grabungsbefunden nicht eindeutig zu erklären. Der Schacht, ist von einer Schutzhütte umbaut, und bis nach unten beleuchtet (Lichtschalter drücken!).

Die nächsten 2km geht es bergab, immer wieder haben wir tolle Ausblicke auf die Stadt Heidelberg. Am Bismarckturm halten wir uns nochmal länger auf, um diesen begehbaren Turm anzuschauen. Schließlich erreichen wir wieder den Philosophenweg, dem wir bis zum Abzweig des Schlangenpfades folgen, den Pfad gehen wir nun bergab, was durch die Pflastersteine anstrengender ist als hoch. Über die alte Neckarbrücke geht es zurück zum Ausgangspunkt.


Fazit: Eine wirklich tolle Wanderung, mit vielen Sehenswürdigkeiten, schönen Wanderpfaden und tollen Ausblicken. Man kann die Wanderung mit einem Wochenendausflug in die Stadt Heidelberg und seiner tollen Altstadt verbinden.


Meine Tour auf Komoot


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Die Inhalte und meine persönliche Meinung, die ich in diesem Beitrag wiedergebe, wurden nicht beeinflusst.

69 Ansichten2 Kommentare

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2 Comments


Guest
Jul 07, 2023

Eine sehr schöne Tour, Heiko. Eine ähnliche Tour um Heidelberg habe ich mir auf Komoot auch schon länger geplant. Dein Bericht sagt mir: Es wird Zeit, die Tour anzugehen :-)

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Heiko
Heiko
Jul 07, 2023
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Hey, danke! Heidelberg ist eine Reise wert. Thingstätte, Klosterruine und Aussichtstürme ;-). Tolles Wandergebiet.

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